Wie geht Münster mit begrenzten Flächenreserven um?
Die Stadt Münster steht vor der Aufgabe, derzeitige und zukünftige Herausforderungen der räumlichen Stadtentwicklung auszubalancieren: den Wachstumsdruck für dringend benötigte neue Wohnungen und Arbeitsstätten, die Umsetzung der Ziele zur Klimaneutralität sowie der Schutz und die Weiterentwicklung der Natur- und Freiräume in der Stadt. Mit dem Integrierten Flächenkonzept Münster (IFM) betrachten wir dafür insbesondere drei Schlüsselthemen: Siedlung, Freiraum und erneuerbare Energien. Es geht darum, den Herausforderungen zukünftiger Entwicklungen der Stadtlandschaft zu begegnen, Zielkonflikte und Flächenkonkurrenzen zu identifizieren, sorgsam miteinander abzuwägen und bestmöglich auszubalancieren. Unter Federführung der Planungsverwaltung entstand mit dem IFM ein gesamtstädtisches räumliches Zukunftsbild mit dem Zielhorizont 2045.
Prozessphasen
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Grundlagen strukturieren Analyse bereits bestehender Konzepte
Meilensteine festlegen
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Vision schärfen Werte & Haltungen
IFM-Charta -
Schlüsselgespräche führen Identifizierung von Fachbotschafter*innen
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Entwicklungsspielräume ausloten Potenzialflächen
Konsens-, Konflikt- & Synergieräume -
Szenarien schärfen Öffentliche Beteiligungswerkstatt
Online-Umfrage
Zukunftsszenarien -
Vision Münster 2045 Abschlussdialog
Räumliches Leibild
Kooperativer Werkstattprozess.
Für die Erarbeitung des gesamtstädtischen Konzeptes konzipierten wir ein partizipatives Planungsverfahren, das durch einen Werkstattprozess begleitet wurde. In drei aufeinander aufbauenden Werkstätten definierten wir in enger Zusammenarbeit mit den wesentlichen betroffenen Fachämtern sowie politischen Vertreter*innen, der Fachöffentlichkeit („Stakeholder”) und der Bürger*innenschaft Rahmensetzungen und entwarfen drei mögliche Entwicklungsszenarien. Neben einer festen Arbeitsgruppe – bestehend aus Schlüsselakteur*innen der Verwaltung und weiteren lokalen Stakeholdern – wurde auch die Münstersche Bürger*innenschaft in den Prozess einbezogen. In zwei öffentlichen Werkstätten und begleitenden Online-Beteiligungen konnten alle interessierten Bürger*innen die übergeordnete Vision für Münster und die vorgeschlagenen Szenarien diskutieren, schärfen und an den formulierten Leitzielen und dem daraus resultierenden räumlichen Leitbild mitwirken.
Nachhaltig und klimaneutral in die Zukunft!
Das entstandene IFM legt den räumlichen Fokus auf den Außenbereich – die Münstersche Stadt-Landschaft und verfolgt damit eine dreistufige Strategie, um die Balance von Siedlung, Freiraum und erneuerbarer Energie zu erreichen. Erstens: Verdichtung und Konzentration der Siedlungsentwicklung in der Kernstadt und entlang von ÖPNV-Achsen. Zweitens: Schutz der Grünzüge und aktive Weiterentwicklung des 2. Grünrings mithilfe von Leitprojekten. Drittens: Ausschöpfen der Ausbaupotenziale von Wind- und Solarenergie entlang bestehender Infrastrukturtrassen. Hierfür setzt das IFM klare Schwerpunkte und orientiert sich an zeitlichen Zielhorizonten. Entstanden ist ein umfassendes und detailliertes Konzept, um den Wachstumsdruck zukünftig besser steuern zu können, dem Klimawandel auf lokaler Ebene entgegenzuwirken und gleichzeitig hochwertige Freiräume zu schützen und weiterzuentwickeln. Es dient als maßgebende Grundlage für die weitere nachhaltige, integrierte und räumliche Stadtentwicklung der Stadt Münster.
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