Auftraggeber*in

HafenCity Hamburg GmbH

Zeitraum

04/2022 – 12/2022

Ort

Hamburg

Kompetenzfelder

Vermitteln & Aushandeln

Leistungen

Thematische Dialoge

Projektteam

Lukas Halemba, Tomma Groth, Prof. Klaus Overmeyer, Kira Seyboth

Wie lässt sich die Biodiversität in der HafenCity steigern?

Angesichts der klimatischen und ökologischen Herausforderungen unserer Zeit spielen eine ausgeprägte Stadtnatur und die dadurch geförderte Artenvielfalt eine immer zentralere Rolle in der Stadtentwicklung. Eine in diesem Sinne grüne Infrastruktur wirkt sich positiv auf das Stadtklima aus und hilft bei der Anpassung an Folgen des Klimawandels. Gerade in urbanen Quartieren und bei innerstädtischen Entwicklungen sorgt das für mehr Lebensqualität – Gesundheit und Wohlbefinden unterstützen vielfach auch den sozialen Austausch, so auch in der HafenCity. In der Hamburger Stadtgesellschaft ist das Bedürfnis nach mehr Biodiversität im direkten Wohn- und Lebensumfeld gestiegen und gleichzeitig nimmt das Engagement zu, vielfältige Grünstrukturen in den öffentlichen Freiflächen zu fördern. In einem Dialogprozess, der sich an interessierte Bewohner*innen, lokale Initiativen, Vereine und Verbände sowie Vertreter*innen aus der Verwaltung richtete, konnten wir einen Maßnahmenkatalog mit kreativen Projektideen zur Förderung biodiverser Grünstrukturen in der HafenCity erarbeiten. Im Auftrag der HafenCity GmbH haben wir diesen Prozess durchgeführt, moderiert und eine Mediatorenfunktion übernommen.

Prozessphasen

  1. Dialogverfahren entwickeln Ideen-Workshop
    Auftaktveranstaltung
    Stadtteil-Spaziergänge
  2. Maßnahmenvorschläge sammeln Workshop-Tag
    Online-Beteiligung
  3. Handlungsmöglichkeiten aufzeigen Maßnahmenkatalog
    Online-Bewertung
  4. Empfehlungen zusammenfassen Abschlussveranstaltung
    Broschüre

Lokales Wissen im Konsent-Verfahren nutzbar machen.

Der Verlauf des Dialogverfahrens war das Resultat einer lernenden Prozessgestaltung, die sich an Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmenden aus den Veranstaltungen angepasst und verändert hat. In vier gemeinsam vereinbarten Handlungsfeldern haben wir Maßnahmenvorschläge für biodiverse Grünstrukturen und zur Stärkung der Klimaresilienz sortiert und die strategische Ausrichtung des Programms dargestellt: Biodiversität kultivieren, Klimaresilienz stärken (1), vermitteln und erfahren (2), Verantwortung teilen, (Orte) ko-produktiv entwickeln (3), Wissen sammeln, strategisch planen (4). Über eine digitale Plattform konnten Ideen und Vorschläge eingebracht werden, die im Anschluss gemeinsam mit Expert*innen und Vertreter*innen der Fachbehörden konkretisiert wurden. Insbesondere das angewendete Konsent-Verfahren trug dazu bei, dass nur diejenigen Maßnahmenvorschläge aufgenommen wurden, die nach eingehender Diskussion durch alle Beteiligten am Dialogverfahren ausgewählt wurden, worüber Maßnahmen priorisiert und andere zurückgestellt werden konnten.

Gesammelte Empfehlungen als Navigationshilfe.

Der von uns vorgelegte Bericht fasst die Ergebnisse des Dialogverfahrens zusammen und dokumentiert gemeinsam identifizierte Maßnahmen unterschiedlicher Intensität, Reichweite und verschiedener Wirkungsradien. Der Maßnahmenkatalog bietet eine Navigationshilfe in Form von Handlungsempfehlungen für alle beteiligten Akteur*innen auf dem Weg zur Förderung und Umsetzung von mehr Biodiversität und Klimaresilienz, einhergehend mit mehr öffentlichen Aufenthaltsqualitäten, Möglichkeiten für Aneignung sowie verbessertem Stadtklima in der HafenCity. Er stellt eine besondere Chance für den Stadtteil dar und soll auch zum breiten zivilgesellschaftlichen Engagement anstiften und setzt darauf, die Zusammenarbeit aller Beteiligten künftig noch zu intensivieren. Dennoch ersetzt er keine strategische Planung. Für eine qualitätvolle Umsetzung müssen die Maßnahmen auf Kohärenz und – abhängig von Zielsetzung und Gestaltungsumfang – spezifisch auf ihr Nutzen-Kosten-Verhältnis sowie eine mögliche Finanzierung geprüft werden. Damit ist die HafenCity Ausgangspunkt für die im Maßnahmenkatalog aufgeführten Empfehlungen, darüber hinaus können sie positive Effekte für die ganze Stadt bringen und haben potenziellen Modellcharakter. So können auf gesamtstädtischer Ebene weitere Synergien mit anderen Projekten und gemachten Erfahrungen entstehen